Ricinus communis oder Wunderbaum

nur einjährige Beet-, Balkon-, und Gartenpflanzen
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sand cat
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Ricinus communis oder Wunderbaum

Beitrag von sand cat »

Moin allerseits.

Diesen Strauch / Baum kenne ich noch aus der Zeit als wir jedes Jahr mit dem Jeep in Jordanien unterwegs waren. Haeufig zu finden war er im Jordantal / graben noerdlich
vom Toten Meer. Da wird / wurde damals auch jede Menge an Gemuese angebaut.

Ich kann mich noch sehr genau an diese Pflanze erinnern. Damals wußte ich allerdings  noch nicht um was es sich da handelt. Mit den wie vollgesogene Zecken aussehenden Samen rumgespielt, null Plan und Ahnung daß diese hoch giftig sind und es auch kein Gegenmittel gibt. Es ist Gott sei Dank nichts passiert.

Die schoenen roten Bluetenstaende und die riesigen Blaetter, daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Wir sind damals vor einem Ricinusbaum gestanden und haben geschaetzt wie hoch er denn sein moege? Der Jeep samt Dachzelt hatte ca. 2.5m an Hoehe. Das war der "Meterstab - Maßstab". Gut 4 x so hoch wie der Jeep war der Baum locker, also > 10 Meter. Beeindruckend. Auch die Blaetter hatten fast 1 m im Durchmesser.

Diese Größen werden in Dland bei Weitem ja nicht erreicht. Wenn's gut geht vielleicht 3-4m, hoeher eher nicht, oder doch? (Koennte mir vorstellen im Breisgau da unten, wenn der Sommer paßt.) Die letzten Winter waren ja alle sehr mild. Bei guter Vorsorge koennte hier und da eventuell doch dieser oder jener Rizinus ueberlebt haben. Ob bei einem erneuten Austreiben des Ricinusses die Groeße / Hoehe des Vorjahres erreicht, bezw. uebertroffen wird weiß ich nicht.

Der Ricinus stammt ja meines Wissens aus Nord-Ostafrika bezw aus dem mittleren Orient. Sofern die Pflanze genuegend Futter bekommt (Wasser u. Naehrstoffe) dann soll das Ding mit einer affenartigen Geschwindigkeit 24std am Tag wachsen. Der riesige Vorteil aber ist, sofern mal magere, trockenere Zeiten auftreten, die Pflanze stirbt nicht ab, sie streikt einfach mal. Wirft die unteren Blaetter so nach und nach ab und stellt das Wachstum komplett ein. (So was ich gelesen hab)
Das muesste doch ne ideale, schoen groß werdende Pflanze auch fuer hier sein. Alle Grundvorraussetzungen sind gegeben. Komischerweise hab ich noch keinen Ricinus hier gesehen. (Vielleicht auch uebersehen).
Ein Kollege welcher ueber Weihnachten und Neujahr in Dland ist bringt mir 2 Packungen an Samen mit. Mal sehn, bin gespannt wie der Ricinus sich hier entwickelt.
Fuer den grossen Pott hab ich auch schon gesorgt. Der etwas groessere " Eimer " hat ca 450L Fassungsvermoegen. Ich hoffe daß der Laden wo ich die Stender Erde bekomme, daß der bis in 3-4 Wochen wieder welche hat. Im Moment sofort ausverkauft. ( Das letzte Mal als ich da war hatten Saco ca. 1000 Sack a 80L geliefert bekommen. 2 Tage spaeter als ich nochmal 2 holen wollte.....alles weg. Irgend ein Prinz hat da wohl beschlossen seinen ganzen Garten neu gestalten zu lassen und kurzerhand alles weggekauft. (Ob er alle braucht oder auch nicht.......hauptsache weggekauft)

Der untere Kuebel.
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Und dann hoffe ich dass ich viele von den Bluetenrispen bekomme.
Bild

Kann ja dann anhand von Bildern mit Datum versehen diese hier einstellen daß man ev. mal sieht wie schnell der Ricinus bei guten Gegebenheiten tatsaechlich waechst. Es soll sich da ja um die mit am schnellsten wachsende Pflanze auf unserem Globus handeln wobei ich aber weiss dass manche Bambusarten bis zu 70cm am Tag wachsen koennen.
Na ja, irgend jemand wird sich schon was dabei gedacht haben als er dies verkuendete daß Ricinus soll schnell waechst.
Herzliche Grüße

   Sandkater                     Aus der Wüste, wo man einen Bierzapfhahn vergeblich sucht.
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gudrun
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Beitrag von gudrun »

Ich hab erst mal nachgeguckt. Dein Riizinus ist ja tatsächlich ein Baum, also eine ausdauernde Pflanze. Bei uns sagte man, er sei einjährig, einjährig deshalb, weil er mit dem Frost abgestorben ist. Ich hätte es wissen müssen. Nicht frosthart ist halt nicht gleichbedeutend mit einjährig.

Ich schätze auch, dass das eine gute Pflanze für Dich ist. Aber bis Du den großen Kübel brauchst, vergeht doch einige Zeit, und wenn er noch so schnell wächst. Auf jeden Fall wünsch ich Dir gutes Gelingen.
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Viele Grüße aus Hochheim
Gudrun
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sand cat
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Beitrag von sand cat »

Gudrun.
Ja, das Ding ist schon maechtig. Es steht aber ausdruecklich geschrieben
daß die Groeße, das Wachstum beim Ricinus mit auch von der Groesse des
Topfes abhaengt. Toepfe in dieser Groesse kosten hier an sich ein schweine
Geld, so um die 130-220 €, je nach Herstellerland. Der ist made in Vietnam,
wesentlich bessere Qualitaet wie die ganze Chinakacke welche nach 2-3 Jahren
auseinanderfaellt weil durch die intensive Sonneneinwirkung alle Weichmacher sich
in Nichts aufgeloest haben und das Ding dann zerbroeselt.
Made in Germany oder Italy ist mir definitiv zu teuer.
Ich hab deb Pott guenstig (der Letzte) fuer umgerechnet 90 € bekommen.
Der Pott darueber, der lange, der ist doppelwandig (wie mein grosser Brauner auch wo die
Dahlien drin sind) der ist von Italien, locker mal 150 € nach 30% Nachlass wg Geschaeftsaufgabe.
Ich werd d Ricinus so und so in 2 oder 3 Etappen (2-3 x umtopfen) anziehen und dann die
2, max 3 kraeftigsten in den grossen Pott pflanzen.
Sollte was werden. Aeusserliche Bedingungen passen ja. Der vertraegt auch die volle pralle Sonne im Sommer. Ich werds erleben. Sieg oder Niederlage. :D
Herzliche Grüße

   Sandkater                     Aus der Wüste, wo man einen Bierzapfhahn vergeblich sucht.
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gudrun
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Beitrag von gudrun »

Ja, gute Töpfe kosten einiges.

Aber Du wirst es schon schaffen.
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Viele Grüße aus Hochheim
Gudrun
Karingoldi

Beitrag von Karingoldi »

Schön Heiner ,ich hatte dieses Jahr auch 2 Ricinus ich mag sie aber sie wuchsen spährlich dieses Jahr .na Samen hab ich bekommen von denen für nächstes Jahr  :D
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sand cat
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Beitrag von sand cat »

Ricinussamen keimen.

Heute morgen waren in einem Anzuchtstopf die Keimblaetter eines auflaufenden
Ricinussamen sichtbar.
In kleine Anzuchtstoepfe (9) hab ich jeweils einen Samen eingebuddelt.
24 std im Wasser vorquellen lassen. Die Schale des Samens unbehandelt gelassen, sprich
weder angefeilt, angeritzt oder aehnliches.
Vom ins Wasser legen bis nun der erste Samen sichtbar keimt sind 7 Tage vergangen was laut Info ausm Inet etwa dem
Zeitraum entspricht wie lange ein Samen zum Auflaufen benoetigt. Wenn alle Samen keimen dann muß ich mir ueberlegen:
Wohin damit, da ich im großen 400L Bottich (wo der Ricinus letztendlich auch gedeihen soll) noch weitere 3 Samen eingebuddelt hab.

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Mal sehen wieviel tatsaechlich auflaufen, ob es stimmt daß man bei Samen des Ricinusses tatsaechlich so gut wie keine
Verluste hat. (Sofern Samen nicht ueberaltert sind).
Herzliche Grüße

   Sandkater                     Aus der Wüste, wo man einen Bierzapfhahn vergeblich sucht.
Karingoldi

Beitrag von Karingoldi »

:lachen1 klasse ,ich pflanze auch wieder welche ,die sind so schön  dekorativ  :wink:
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sand cat
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Beitrag von sand cat »

Die zukünftigen "Monster".

Bild

Im großen Topf die Samen.

Bild
Bild

Am Freitag oder Samstag werd ich die naechsten Bilder hier reinstellen. Dann hat man schon mal einen guten Vergleich, Vorstellung wie schnell der Ricinus waechst.
Herzliche Grüße

   Sandkater                     Aus der Wüste, wo man einen Bierzapfhahn vergeblich sucht.
Karingoldi

Beitrag von Karingoldi »

Ja klasse ,na in der Wärme bei euch keimen die schnell .
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Line
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Beitrag von Line »

Uuuaaaaahhhh, dass Rhizinus sooo giftig ist wollte ich erst nicht glauben. Habe erst mal gegoogelt :(
Ich wollte einen roten zwischen unsere Bananen setzen...
Jetzt zweifle ich aber.... wegen dem vielen Kinderbesuch in unserem Garten. Bisher ist ja nichts passiert, trotz vieler ET und auch anderen giftigen Pflanzen im Garten.
Aber große Blätter können ja auch mal zum Abreißen verführen.....

Welche "Schutzmaßnahmen" kehrt Ihr vor, bzw. ist ein normales Handling gefährlich? Ich meine, ich will daraus ja keinen Salat für die nächste Grillparty zaubern   :?  

Sandkater, die Doku gefällt mir :).
Jeder fängt mal KLEIN an: Bild
Gruß Line
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sand cat
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Beitrag von sand cat »

Hallo Line.

Tja, Ricinus ist nicht ganz ungefaehrlich. Es handelt sich um ein pflanzliches Eiweißgift, das sogenannte RICIN.
Das schlimme daran ist dass es KEIN Gegenmittel gibt. Das giftigste ist die Schale der Samen. Bei frischen Samen - eigentlich generell um jegl. Gefahr aus dem Weg zu gehen - man sollte Handschuhe tragen alsbald man mit Rizinus rumhantiert da das Gift auch durch offene Wunden an den Haenden eindringen kann.

Die toedliche Dosis beim Menschen liegt so um 25-30micro Gramm. Frag mich jetzt nicht wieviel Samen das sind. Haengt alles davon ab wieviel Ricin ein Samen grad enthaelt und ! wie stark man die Samen zerkaut ! Je mehr zerkaut desto mehr Ricin wird freigesetzt. Ich glaub es hat mal einen Todesfall gegeben durch die Einnahme, Zerkauens eines einzigen Samens. (Hab das irgend wo mal gelesen). Zu allen Unglueck schmecken die Samen auch noch vorzueglich. (Hab noch keinen probiert!! Hab dies auch mal wo gelesen.)

Ricinusoel.
Musst mal googeln fuer was / wo Rizinusoel ueberall verwendet wird, enthalten ist. Du wirst ueberrascht sein.
Rizinusoel wird gewonnen durch Kalpressen der Samen, wie Olivenoel. Das Ricin bindet / verbindet sich NICHT mit Oel. Desshalb ist das gepresste Öl frei von Ricin. Der ausgepresste Rest der Samen wird auf 80º oder mehr erhitzt. Da es sich um ein pflanzliches Eiweisgift handelt geht das Gift kaputt, zersetzt sich. Anschliessend wird das Ausgepresste als Futtermittel oder Duenger verwendet.

Goggle mal im Internet und suche: Regenschirmmord. Ricinmord Geheimdienst.
War glaub ich der bulgarische Geheimdienst der einen Spion, oder war es einer der Eigenen, weiss es nicht mehr. Egal. Die haben die Spitze eines Regenschirmes umgebaut, da eine Druckkapsel eingebaut welche oben am Griff aktiviert wurde. An der Druckkapsel war ne feine Kanuele und da drin ne Minikapsel mit 40 Microgramm reines Ricin. Im Vorbeigehen hat der Taeter dem Opfer in die Wade gestochen und die Druckkapsel aktiviert worauf nun die Minikapsel mit dem Ricin in die Wade geschossen wurde. War glaub ich ne laengliche Kapsel mit ca 1mm Durchmesser. Die hat sich dann aufgeloest und das Ricin in die Blutbahn freigegeben. Keine 72 std wars vorbei und der Typ ist in die ewigen Jagdgruende eingegangen.           Wie gesagt, es gibt keinerlei Gegengift.

Besondere Vorkehrungen in Bezug auf Rizinuspflanzen, selbst in Dland, warum?
Sofern man selbst keine kleinen Kiddie's mehr hat seh ich da kein Problem. Fremde haben auf deinem Grundstueck nichts zu suchen. Und bei den Deutschen ist das eigene Areal meistens rundum durch nen Zaun, ne Hecke oder aehnliches geschuetzt, gesichert. Was soll da passieren?
Ich meine wie bei uns in Dland wo eine Seite des Grundstueckes direkt an einen Buergersteig / Fussgaengerweg grenzt, kein Zaun oder ne Hecke, nur begrenzt durch ne uralte 1.2m hohe Natursteinmauer die da das Erdreich dahinter haelt, da direkt nen Ricinus zu pflanzen, das wuerde ich mir auch ueberlegen, schon desshalb um Aerger aus dem Weg zu gehen. Ansonsten seh ich da kein Problem. Rizinus ist halt relativ unbekannt in Dland zumal er in kalten Wintern kaputt geht. Hier ist es ueberhaupt kein Problem.
Ich finde das ist ne tolle Pflanze.
Kurz dies noch.
Die giftigste Pflanze Europa's ist, wenn ich nicht falsch liege, der Eisenhut.
Mit die Giftigste, wenn nicht sogar die Giftigste der Welt ist der Ricinus communis.
Herzliche Grüße

   Sandkater                     Aus der Wüste, wo man einen Bierzapfhahn vergeblich sucht.
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Line
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Beitrag von Line »

Ja Sandkater,
einige dieser Infos habe ich schon in Wikipedia gefunden.
Unser Grundstück ist (noch?) nicht eingezäunt, bzw. dreiseitig durch natürlichen Zierstrauchbewuchs (aber licht mit großen, absichtlichen Lücken) begrenzt. Wir wohnen auch am Rande einer Siedlung, hinter uns unbebaubares Naturgebiet...
Die Kinder sind schon "groß" und stecken so schnell nichts in den Mund. Aber so sehr ich Blau auch liebe, Eisenhut kommt mir so schnell noch nicht in den Garten.
Und für fremde Kinder kann ich meine Hand nicht ins Feuer legen.
Letztes Jahr hat unsere Tochter mit Freundinnen aus und mit sämtlichen im Garten vorkommenden Materialien "Kochschule" gespielt.
Herrlich: Matsch-Schokoladenkuchen mit Gänseblümchen-Marzipandeko, oder Queckegras-Bohnen im Grassamen-Getreidedressing.....die Phantasie war riesengroß.

Wenn jetzt noch ein Rizinus-Radiccio-Salat auf der Speisekarte stünde....ich glaube ich wäre ziemich entsetzt.
Zumal die Giftdosis ja schon im Promillebreich (Samen) tödlich sein kann.
Ich würde es mir nie verzeihen, wenn jemand in unserem Garten durch irgendetws wirklich ernsthafte gesundheitliche Probelme bekommen würde. Ich kann und will nicht jede Minute jeden observieren müssen :)

Neee, neee ich warte noch ein paar Jährchen und erfreue mich an Euren Pflanzen :) ABER: Paßt auf, alle miteinander....manchmal kommen auch Enkel/Freunde/weniger gut Bekannte zu Besuch....
Jeder fängt mal KLEIN an: Bild
Gruß Line
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gudrun
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Beitrag von gudrun »

Naja, auf den Eisenhut habe ich nie verzichtet, auch als meine Kinder noch klein waren, d.h. mein Thommy ist mit seinen 48 Jahren ja immer noch klein.
Aber auf was wir alles verzichten müssten, wenn man alle giftigen Pflanzen aus dem Garten verbannen will, das ist eine lange Liste.

Da hilft nur gute, sorgfältige Erziehung einschließlich die Erziehung der Freunde der Kinder. Gut, unser Garten hat ein Tor und einen Zaun. Aber die Nachbarskinder waren so oft da und da auch deren Eltern ihre Kinder dazu angehalten haben, keine Pflanzen irgendwo abzureißen, funktionierte das ausgezeichnet.

Aber was machst Du, wenn Du eine Gärtnerei hast? Wenn Leute mit kleinen Kindern kommen? Willst Du dann keinen Eisenhut verkaufen? Keine Krokusse, keine Maiglöckchen? Ich habe auch hier wieder versucht, auf die Eltern und Kinder einzuwirken. Manchmal hab ich auch Babysitter gespielt, bis die Kinder beschäftigt waren, so dass ich mich um die Kunden wieder kümmern konnte. War manchmal nicht so einfach. Aber es hat funktioniert.

Und was ist mit dem "Unkraut", dass Du nicht gepflanzt hast? Ich denke da an die Zaunrübe (Bryonia alba). Sie hat lange Ranken mit etwas klebrigen Blättern, weiße Blüten. Bis jetzt für Kinder uninteressant. Aber anschließend die leuchtend roten Beeren sind sehr attraktiv für Kinder und sehr, sehr giftig. Dieses Gewächs könnte theoretisch über jeden Gartenzaun hängen. Sie ist auch schwer zu bekämpfen, weil die dicke Rübe in der Erde sich immer Stellen aussucht, wo man nur schwer dran kommt. So reißt man nur die Ranken oberirdisch ab, und die Rübe treibt ihr Spiel von Neuem.
Bild
Viele Grüße aus Hochheim
Gudrun
Karingoldi

Beitrag von Karingoldi »

Ja ,ich sehe es wie Gudrun .
Line es schadet aber nichts wenn du noch paar Jahre wartest .
Aber ich muß auch aufpassen da ja meine Urenkelin im Sommer schon laufen wird .
Aber wie schon gesagt Gudrun Erziehung ist alles  :D
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Line
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Beitrag von Line »

Erziehung ist alles, das ist das Stichwort, und besonders wichtig und richtig.

Leider sieht die heutige antiautoritäre ( ach neee das heißt heute liberal und frei - habe ich erst jetzt lernen müssen) Gesellschaft das mittlerweile anders als wir es früher noch gelernt haben. Wenn meine Mutter nein sagte, oder gar mein Vater auch noch böse dazu drein schaute....dann war aber viel mehr als nur "nein"! Ohne Gemecker und all die "zickigen" Eigenschaften, die man heute so mancherorts erschreckend mitbekommt.
Und  wenn Mama dann wegguckt, dann wird es doch schnell ausprobiert.
Ich bin froh, dass wir unsere Kinder da relativ gut im Griff haben...aber auch nicht immer.

Mehr Sorgen machen mir aber die anderen Kinder, die ich nicht so beeinflussen kann wie meine eigenen.
Immerhin habe ich in meinem Garten die Sorgfalts-/ und Aufsichtspflicht. Ich bin auch nicht immer zugegen, fahre auch schon mal Einkaufen.
Ich könnte es mir selber moralisch nicht verzeihen wenn etwas passieren würde.... und, und das ist auch teilweise anders oder extremer als früher....die heutigen Mütter auch nicht.
Früher hat man viele Dinge viel lockerer gesehen und dabei die Kinder kontrolliert an Gefahren "gewöhnt". Heute werden alle Gefahren aus der Welt geräumt, sodaß eine "natürliche Angst/Vorsicht" abgewöhnt wurde.

Unsere Kinder wissen wo im Garten die Heidelbeeren wachsen und wo man im Vorbeigehen am Sauerampfer oder am Zitronengras naschen kann :) Da bin ich auch ein bisserl stolz drauf. Sie kennen sich schon ziemlich gut aus.
Aber wenn ich dann in der Schule mitbekomme, dass Kinder verschiedene alltägliche Gemüse nicht bestimmen können, dann tun sie mir leid. Mittlerweile schnippeln wir Mütter in der Schule seltene Gemüse und Obstarten, damit die Kinder außerhäusig auch mal die Chance haben etwas anderes zu probieren. Aber woher sollen sie das auch gelernt haben, wenn alle paar Wochen der Bofrostmann tütenweise Lebensmittel ins Haus schleppt, die am Ende noch in TupperWare in einer großen kalten Kiste im Keller verschwinden   :(  Ich könnte Euch erzählen, wie Mütter, durchaus auch mit gutem Einkommen, damit prahlen kaum noch Zeit zum Kochen aufwenden zu müssen :(

Es ist alles eine Frage von Gewissen, Verantwortung und vor allem auch von Zeit, die man investieren kann und will. Da sind Großeltern auch sicherlich im Vorteil :)

Gudrun, jetzt mußte ich erst mal nach diesem Zaungewächs googeln. Ich kenne es, glaube ich, selber nicht. :( Aber wenn sich zufällig etwas Giftiges im Garten niederlässt, dann ist es halt so. Mit Absicht etwas derartiges zu pflanzen, das getraue ich mich noch nicht. Wir haben auch ETs und Fingerhüte (Digitalis) im Garten. Letztere kennen die Kinder ganz genau (die befinden sich auch weiter hinten im Beet und sind nicht einfach erreichbar) und bei den ETs, da jucken auch schon mal allergisch die Finger wenn sie mit dem Saft in Berührung kommen. Dieses finden sie so fürchterlich, dass sie einen großen Bogen drum machen :)
Ich weiß nicht wie es mit der Haftung in einer Gärtnerei ausschaut, aber ich denke, dass Eltern dort auch ein Auge auf ihre Kinder haben.

Egal, ich warte noch ein wenig :) Habe ja noch hoffentlich vieeeel Zeit.

Oh, jetzt habe ich aber Sand Katers Beitrag OT-mässig zerrissen, sorry.

Sand Kater, bitte berichte weiter, wie die Keimung abläuft.
Dann weiß ich für später schon mal Bescheid :) :) :)
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Gruß Line
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